Körperwahrnehmung und Soziale Medien: Vier junge Frauen als Botschafterinnen von „Body Neutrality“ an der FH JOANNEUM ausgezeichnet
Das Institut Diätologie der FH JOANNEUM fördert mit Partnern im Rahmen des Forschungsprojekts INSIDE die Sensibilisierung und kritische Auseinandersetzung junger Frauen und Mädchen mit dem Thema Soziale Medien und Gesundheit.
Wie beeinflussen Soziale Medien unsere Körperwahrnehmung und wie erkennen wir, was dort echt ist und was nicht? Welche selbst ernannten Maßstäbe hinsichtlich Schönheitsideale, Ernährung und Körpernorm gelten auf Instagram, TikTok und anderen Social-Media-Kanälen? Fragen wie diesen ist das Team des Projekts INSIDE gemeinsam mit 12 jungen Frauen im Alter zwischen 12 und 21 Jahren in Workshops im Grazer JA.M Mädchenzentrum mafalda nachgegangen. Die Workshops handelten von Themen wie Hass und Bodyshaming, Diäten im Check, Ess-Störungen sowie Social Media – Was ist fake? Vier der Teilnehmerinnen haben weitere, spezifische Workshops besucht und sich damit als Peers qualifiziert, um Gleichaltrige darüber zu informieren, wie Soziale Medien die eigene Gesundheit beeinflussen können und was „Body Neutrality“, das neutrale Verhältnis dem eigenen Körper gegenüber, ist. Nun wurden die vier jungen Frauen für ihr Engagement und ihren Peer-Abschluss an der FH JOANNEUM mit einem Zertifikat geehrt.
Multiplikatorinnen und Sprachrohr der eigenen Altersgruppe
Manuela Konrad, Lehrende am Institut Diätologie der FH JOANNEUM und Leiterin von INSIDE: „Der partizipative Ansatz spielt in unserem Projekt eine tragende Rolle, denn die jungen Frauen haben entschieden, welche Inhalte sie in den Workshops diskutieren und bearbeiten wollen. Darüber hinaus hatten sie die Möglichkeit, durch gezielte Ausbildungsinhalte Peers zu werden. Es freut uns, dass vier junge Frauen dieses Angebot angenommen haben. Das besondere an unseren Botschafterinnen: Sie kommunizieren auf Augenhöhe mit anderen Betroffenen. Und betroffen sind wir alle, da so gut wie jedes Mädchen und jede Frau auf Social Media ist.“
Birgit Hofstadler, Leiterin JA.M Mädchenzentrum mafalda: „Die meisten von uns wissen aus eigener Erfahrung, wie stark die manipulative Macht von Social Media auf das eigene Befinden und das Selbstbild sein kann. Um den negativen Auswirkungen dieser Manipulation etwas entgegensetzen zu können, brauchen wir die Stimmen jener Altersgruppen, die am meisten davon betroffen sind. Mädchen und junge Frauen sind Expertinnen ihrer Lebenswelten, sie bewegen sich Tag für Tag in den digitalen Räumen ihrer jeweiligen Peer-Group. Wenn wir ihnen zuhören und ihre Wahrnehmungen mit fachlichen Erkenntnissen aus Forschung und Praxis verknüpfen, können gemeinsam neue Wege in der Prävention von Essstörungen und den Folgen ungesunder Körperbilder entwickelt werden.“
Das sagen die Peers über ihr Engagement
Dorothea, 17 Jahre: „Mich interessieren Soziale Medien und ihre Auswirkungen auf Jugendliche. Darüber Bescheid zu wissen, hilft mir selbst und auch anderen jungen Menschen." Dirok, 21 Jahre: „Wir haben unser Wissen erweitert und geben jetzt richtiges Wissen weiter und nicht irgendeines. Dadurch kann man als Peer oder Buddy andere unterstützen." Success, 14 Jahre: „Seit ich diese Workshops bei Mafalda gemacht habe, weiß ich viel mehr über Social Media, wie wenig das mit dem Real-Life zu tun hat, wie viel bearbeitet ist. Es wird immer alles so perfekt gezeigt. Ich will, dass andere das auch hinterfragen können. Früher dachte ich, dass ich für andere schön sein muss. Jetzt weiß ich, dass ich für mich selbst schön sein kann, wenn ich will."
Nächster Schritt: Kostenfreier Online-Kurs für die Offene Jugendarbeit
Aufbauend auf die Arbeit mit den jungen Frauen im JA.M Mädchenzentrum mafalda, wird das Projektteam von INSIDE in den kommenden Monaten einen kostenlosen Online-Kurs für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Offenen Jugendarbeit zum Thema „Social Media / Körperwahrnehmung / Body Neutrality“ erarbeiten, der als Weiterbildungsangebot zur Verfügung gestellt werden soll.
Über INSIDE
Das Projekt INSIDE des Instituts Diätologie der FH JOANNEUM in Zusammenarbeit mit dem Institut Journalismus und Digitale Medien der FH JOANNEUM läuft von 1. Jänner 2022 bis 31.12.2023 und wird gemeinsam mit JA.M Mädchenzentrum mafalda, dem Frauengesundheitszentrum (FGZ), Logo! Jugendmanagement sowie dem Frauengesundheitszentrum Graz umgesetzt. Fördergeber sind der Fonds Gesundes Österreich, die Gesundheit Österreich GmbH und das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz.
