Pressemitteilung

Projekt ICON forscht an neuen Formen der Zusammenarbeit im virtuellen Raum

 
Projekt ICON forscht an neuen Formen der Zusammenarbeit im virtuellen Raum

Im Rahmen des Projekts ICON - Immersive Co-Creation Hub wird an der FH JOANNEUM eine Methodik für die Zusammenarbeit im virtuellen Raum entwickelt, ein interdisziplinär vernetztes Kollaborationslabor aufgebaut und so eine sozio-technologische Basis geschaffen. ICON kombiniert gemeinsam erlebbare immersive Cross-Reality-Szenarien mit kollaborativen Arbeitsmethoden.

Gemeinsames Lernen, Verstehen und Handeln (Co-Creation) am selben Szenario ohne örtliche und zeitliche Bindung wird durch immer neue digitale Entwicklungen ermöglicht. Mit akustischen, visuellen und haptischen Kommunikations- und Interaktionselementen wird die Erfahrung im virtuellen Szenario zusätzlich verstärkt (Immersion). Dank der Zusammenführung dieser Ansätze können Innovations-, Entwicklungs-, Design-, Wissenstransfer- und ähnliche Prozesse effektiver gestaltet und beschleunigt werden und es entsteht eine sozio-technische Basis für die „Immersive Co-Creation“.

„Welcher Star-Trek-Fan kennt nicht die Szenen, in welchen Weltraum-Abenteurerinnen und -Abenteurer am Holodeck des Raumschiffes in austauschbaren virtuellen Welten ihre Freizeit verbringen oder für den Einsatz auf fremden Planeten trainieren. Exakt so wird es sich in näherer Zukunft zwar nicht abspielen. Aber wir entwickeln im Projekt ICON Strategien und Methoden, um das gemeinsame und interaktive Entwickeln, Arbeiten und Lernen in der computergenerierten, virtuellen Realität und der erweiterten, augmentierten Realität zu professionalisieren und zu standardisieren“, erklärt Projektleiter Manuel Pichler, Hochschullektor am Institut Angewandte Produktionswissenschaften der FH JOANNEUM. ICON wird an der FH JOANNEUM unter Leitung des Instituts Angewandte Produktionswissenschaften mit den Instituten Design & Kommunikation, Industrial Management, Wirtschaftsinformatik und Data Science, Luftfahrt / Aviation, Physiotherapie und Radiologietechnologie umgesetzt.

Einsatz in der industriellen Produktion, Produktentwicklung sowie Lehr- und Trainingsumgebung

Immersive Technologien eröffnen nicht nur völlig neue Wege beispielsweise für die gemeinsame Gestaltung neuer Produkte oder die Optimierung industrieller Prozesse. Ebenso können auch physiotherapeutische Interventionsaktivitäten während der Ausbildung von Therapeutinnen und Therapeuten neuartig vermittelt und erlebbar gemacht werden. Durch die Zusammenführung verschiedener technologischer und methodischer Ansätze werden Innovations-, Entwicklungs-, Design-, Wissenstransfer- und ähnliche Prozesse effektiver gestaltet. Beispiele für die Anwendung sind digitale Zwillinge in der Industriewirtschaft, die Darstellung von Simulationsergebnissen in der Produktentwicklung oder die Bewegungserfassung im Bereich Physiotherapie. Immersive Technologien werden auch in der Lehre sehr stark eingesetzt und Lernspiele zur Wissensvermittlung oder auch als Trainingsumgebung verwendet.

ICON-Methodenpool in der Entwicklung

Im Rahmen des Projekts wird ein interdisziplinär vernetztes Kollaborationslabor an der FH JOANNEUM aufgebaut. Dort sollen Virtual-Reality- und Augmented-Reality-Hardware wie Datenbrillen, Tablets und Smartphones mit multisensorischen Elementen wie Motion Tracking, Datenhandschuhen oder Druck-Sohlen sowie Anwendungssoftware vernetzt und unterschiedlichen Fachrichtungen zugänglich gemacht werden. Parallel wird eine standardisierte Methodik für die Zusammenarbeit entwickelt, die anschließend getestet wird. Gemeinsam mit Unternehmen, Lehrenden und Studierenden der FH JOANNEUM werden so Innovations-, Entwicklungs- und Wissenstransferprozesse neugestaltet und Methoden der immersiven Co-Creation möglichst vielen Nutzerinnen und Nutzern zugänglich gemacht, wie etwa Studierenden in Lehrveranstaltungen, Unternehmen im Rahmen von gemeinsamen Projekten oder der Allgemeinheit bei Veranstaltungen wie etwa der Langen Nacht der Forschung. Diese erlebbare Virtualisierung fördert die Akzeptanz virtueller Technologien und hat das Potenzial, neue Interaktionsformen zu etablieren und digitale Inklusion in allen Bereichen zu fördern.

Die nächsten Projektschritte

Aktuell ist die Hälfte der ICON-Projektlaufzeit erreicht und die Anwendungsmöglichkeiten wie Arbeitsplatzgestaltung, Darstellung von Simulationsergebnissen sowie die Anwendungen für die Lehr- und Trainingsszenarien finalisiert. Im Bereich der Lehr- und Lernumgebung finden noch Feldtests statt, die in den nächsten Wochen abgeschlossen werden. Als nächster Schritt werden Projekte mit Unternehmen aus Industrie und Dienstleistung realisiert, um immersive Technologien in den Arbeitsalltag einfließen zu lassen. Dafür wurde die technische Basis im Smart Production Lab an der FH JOANNEUM Kapfenberg gespiegelt. So kann sowohl die dezentrale Abstimmung als auch die industrienahe Nutzung besser erforscht werden.

Über ICON

Das Projekt ICON - Immersive Co-Creation Hub läuft seit April 2021 und endet im März 2025. Es wird aus Mitteln der FFG-Programmlinie COIN-Aufbau-FH Forschung für die Wirtschaft: der strategische Auf- und Ausbau von Humanressourcen und Forschungs-Infrastruktur anwendungsorientierter Forschungseinrichtungen (Fachhochschulen) zur Verbesserung des Angebots der Forschungsleistung für die Wirtschaft (KMU), gefördert. Die FFG ist die zentrale nationale Förderorganisation und stärkt Österreichs Innovationskraft. Fördergeber ist das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft.