Pressemitteilung

Neues Food Processing Lab an der FH JOANNEUM

 
Neues Food Processing Lab an der FH JOANNEUM

An der FH JOANNEUM Graz wurde am 5. November 2019 ein neues Labor für Lebensmittel-Produkt- und Prozessentwicklung eröffnet.

Das vom Land Steiermark und der Stadt Graz geförderte Food Processing Lab widmet sich neuen Wegen der Lebensmittelproduktion. Es ist Teil des neuen Technikums des Instituts Angewandte Produktionswissenschaften in der Eckertstraße 7a in Graz und zentraler Bestandteil der praxisorientierten Ausbildung des Bachelorstudiengangs „Nachhaltiges Lebensmittelmanagement“ und des neuen dualen Masterstudiengangs „Lebensmittel: Produkt- und Prozessentwicklung“. Nach dreijähriger Planungs- und Bauzeit stehen nun über 900 Quadratmeter Forscherinnen, Forschern, Studierenden und Unternehmenspartnern zur Verfügung, um Produkte und Prozesse zu entwickeln, zu testen und zu optimieren.

Von Insekten und gesunder Jause

Ein zentrales Forschungsprojekt „Sustainable Protein: Integrierte Insekten Innovationen spi³“, für das nun im neuen Labor umfassende Infrastruktur geschaffen wurde, beschäftigt sich mit Insekten als Proteinquelle für Nahrungs- und Futtermittel. Dieses wird im Rahmen der Programmlinie COIN der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft finanziell gefördert. Konkret umfassen die geplanten Projektinnovationen zum einen optimierte Prozessketten, Anlagen und Prozesse für Proteine auf Basis von Insekten, zum anderen darauf basierende Produkte für den Futtermittel- und Lebensmittelbereich.

Ein weiteres Projekt, an dem das Institut Angewandte Produktionstechnik maßgeblich beteiligt war, ist der Bio Dinkel Vollkornstern. Es wurde gemeinsam mit der Bäckerei Sorger und dem Health Perception Lab der Hochschule entwickelt und ist schon seit einigen Jahren im Handel erhältlich. Ebenso ist das Steirer-Ketchup, in dem ausschließlich regionale Produkte verarbeitet werden und das mit den Jungen Wilden Gemüsebauern sowie dem Studiengang „Diätologie“ entwickelt wurde, käuflich erwerbbar.

Statements

„Mit dem neuen Labor der FH JOANNEUM bieten wir Studierenden und Lehrenden ein hochqualitatives Umfeld und einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung der nachhaltigen Lebensmittelproduktion. Die innovativen Produkte, die hier in Zukunft entwickelt werden, sind eine Aufwertung für das Kulinarikland Steiermark“ so Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, die das Labor eröffnete.

„Ernährung ist eines der wichtigsten Handlungsfelder in der Nachhaltigkeitspolitik. Die FH JOANNEUM leistet in diesem wichtigen Politikfeld einen wichtigen Beitrag,“ erläuterte Stadtrat Günter Riegler.

„In diesem neuen Labor bieten wir unseren Studierenden, Forscherinnen, Forschern und Unternehmenspartnern eine ideale Umgebung zur Entwicklung innovativer Produkte. Von der Idee zur Anwendung stellen wir uns so den Herausforderungen und Chancen im Bereich der nachhaltigen Lebensmittelproduktion,“ ergänzt Karl Peter Pfeiffer, wissenschaftlicher Geschäftsführer der FH JOANNEUM, im Rahmen der Eröffnung.

„Das neue Food Processing Lab ist ein zentraler Baustein für die praxisorientierte Ausbildung unserer Studierenden des dualen Masterstudiengangs ‚Lebensmittel: Produkt- und Prozessentwicklung‘ sowie eine Drehscheibe für Produkt- und Prozessentwicklungen für unsere Partner aus Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft“ so Martin Payer, kaufmännischer Geschäftsführer der FH JOANNEUM.

„Angewandte Produktionswissenschaften bedeutet einerseits die Entwicklung von Lebensmittelprodukten, andererseits die Entwicklung dieser Anlagen. Mit dem neuen Labor wurden ideale Voraussetzung für zukunftsweisende Forschung in diesen Bereichen geschaffen,“ sagt Georg Wagner, Leiter des Instituts Angewandte Produktionswissenschaften

„In unserer Ausbildung gehen Theorie und Praxis Hand in Hand. Ich bin sehr gespannt auf die neuen Produkte, die in diesem Labor entwickelt werden und ich freue mich besonders auf die Ideen unserer Studierenden,“ erklärt Johannes Haas, Leiter der Studiengänge „Nachhaltiges Lebensmittelmanagement“ sowie „Lebensmittel: Produkt- und Prozessentwicklung“.

„Wir beforschen und entwickeln neue Lebensmittel. Derzeit zum Beispiel, ob und wie Mehlwürmer als nachhaltige Proteinquelle für die Lebens- und Futtermittelproduktion in Österreich genutzt werden können. Am Ende des interdisziplinären wissenschaftlichen Forschungsprojektes spi³ stehen sowohl optimierte Aufzucht- und Verarbeitungsprozesse als auch Produkte, die dann bei Unternehmen eingesetzt und am Markt angeboten werden können“ erklärt Simon Berner, Leiter des Projekts „Sustainable Protein: Integrierte Insekten Innovationen spi³“.

Tipp:

Weitere Informationen finden Sie auf unserem Blog sowie in der neuesten Folge „Insekten als neue Super-Proteine" in unserer Podcastreihe Neugier – Schlauer werden in 40 Minuten.