Dual studieren bedeutet… 1
© Stefan Leitner

Dual studieren bedeutet…

Eva-Maria Kienzl,

Seit 15 Jahren gibt es ein duales Studium in Österreich – und zwar an der FH JOANNEUM. Wir waren mit dem ersten Studienangebot Vorreiter und haben das Jubiläum am 8. Februar 2018 gemeinsam mit anderen Hochschulen, Vertreterinnen und Vertretern der Politik und Wirtschaft sowie Studierenden gefeiert. Und wir haben allen die Frage gestellt, was duales Studieren für sie bedeutet.

Theoretischer Unterricht an der Hochschule wechselt mit regelmäßigen Praxisphasen in Betrieben – das ist die besondere Kombination des dualen Studiums. Neben den Vollzeitstudien und berufsbegleitenden Angeboten sind duale Studiengänge eine dritte Art der Organisationsform. Seit dem Beginn mit „Produktionstechnik und Organisation“ an der FH JOANNEUM im Jahr 2002 haben sich österreichweit sieben weitere duale Studiengänge entwickelt. Ein weiterer Grund zur Freude: Mittlerweile haben 350 Absolventinnen und Absolventen ein duales Studium an der FH JOANNEUM abgeschlossen. Aber was bedeutet ein duales Studium ...?

… für Studierende
Der besonders hohe Praxisbezug eines solchen Studiums liegt auf der Hand. Rund ein Drittel der Gesamtstudiendauer verbringen die Studierenden in Praxisphasen. Die Theorie kommt dabei aber auch nicht zu kurz: Oft gibt es ein komprimiertes Theoriesemester, in dem erste Grundlagen wissenschaftlich vermittelt werden. Danach wird das Wissen sofort in der Praxis angewendet. Und wieder Neues gelernt und wieder angewendet...

Neben dem inhaltlichen Fachwissen bringt der frühe Einstieg in ein Unternehmen auch soziale Kompetenz und Wissen zu Abläufen im eigenen Unternehmen. Die Studierenden lernen von der Pike auf – beginnend bei den Einstiegsjobs oft bis hin zur Leitungstätigkeiten nach dem Studienabschluss. Ein ganz banaler Vorteil des Ausbildungsvertrags zwischen dem Ausbildungsbetrieb und den Studierenden: Sie verdienen schon während des Studiums Geld. Und zwar nicht nur in den Zeiten, die sie im Ausbildungsbetrieb verbringen, sondern regelmäßig.

… für Wirtschaftsbetriebe
Wirtschaft und Industrie stehen im globalen Wettbewerb und brauchen, um ihre Position am Markt halten oder das Unternehmen weiterentwickeln zu können, Expertinnen und Experten von morgen. Auch Fachkräfte sind extrem gefragt. Studierende von dualen Studiengängen sind dabei von doppeltem Vorteil: Sie bringen schon während der Ausbildung neue Ideen ein und sind dem Unternehmen gegenüber meist auch nach dem Abschluss loyal. Außerdem verfügen sie über Fachkenntnis zu Prozessen und Produkten im Unternehmen und spezifische Berufspraxis im Tätigkeitsfeld. Die Sprünge im Know-how durch die Theoriephasen an der Hochschule qualifizieren sie von anfänglichen einfachen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zunehmend zu Fachkräften in ihrem Bereich. Daher stellen Unternehmen nach dem Abschluss oft konkrete Jobangebote, die die Studierenden meist annehmen.

… für Hochschulen
Auch uns als Hochschule freut das duale Studienangebot. Wir erreichen damit eine neue Zielgruppe, die gerne einer beruflichen Tätigkeit nachgehen will, sich aber auch fachlich weiterentwickeln möchte. Das verschränkte Modell mit Ausbildungsphasen verbessert außerdem unsere Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und Industrie.

Tipp:

Bei uns werden drei fünf Studiengängen angeboten: „Produktionstechnik und Organisation“, „Engineering and Production Management“, „Mobile Software Development“, „Lebensmittel: Produkt und Prozessentwicklung“ sowie „Industrielle Mechatronik“. Weitere Informationen zum 15-jährigen Jubiläum und der Festveranstaltung finden Sie in der Pressemitteilung.