Pressemitteilung

Vom Acker bis zum Teller: Die FH JOANNEUM erforscht im EU-Projekt FAIRCHAIN Lösungen für kürzere und innovativere Lebensmittelketten

 
Vom Acker bis zum Teller: Die FH JOANNEUM erforscht im EU-Projekt FAIRCHAIN Lösungen für kürzere und innovativere Lebensmittelketten

Im Projekt FAIRCHAIN werden innovative technologische, organisatorische und soziale Lösungen für nachhaltigere Lebensmittelketten im Obst-, Gemüse- und Milchsektor in acht europäischen Ländern umgesetzt. Die FH JOANNEUM ist mit dem Institut Angewandte Produktionswissenschaften beteiligt.

Das europäische Horizon-2020-Forschungsprojekt FAIRCHAIN, kurz für „Innovative technological, organisational and social solutions for FAIRer dairy and fruit and vegetable value CHAINs“, startete am 5. November 2020 mit einem virtuellen Kick-off-Meeting. 20 Partnerinstitutionen aus Frankreich, Belgien, Deutschland, Italien, Schweden, Griechenland, Schweiz und Österreich arbeiten in den kommenden vier Jahren an Möglichkeiten Lebensmittelketten, die sich vom Anbau eines Produkts bis zu dessen Verbrauch durch die Konsumentinnen und Konsumenten erstrecken, kürzer und damit nachhaltiger zu gestalten.

FH JOANNEUM leitet österreichische Fallstudie mit co-kreativem Ansatz

Im Rahmen von FAIRCHAIN werden sechs Fallstudien durchgeführt, wobei die österreichische Studie exemplarisch für die anderen Fallstudien sein wird. Sie wird von der Forschungsgruppe „Nachhaltige Lebensmittelsysteme“ des Instituts Angewandte Produktionswissenschaften der FH JOANNEUM umgesetzt und von Simon Berner geleitet. Er forscht und lehrt am Bachelorstudiengang „Nachhaltiges Lebensmittelmanagement“ und am Masterstudiengang „Lebensmittel: Produkt- und Prozessentwicklung“ der FH JOANNEUM. „Wir werden in der Fallstudie einen co-kreativen Prozess mit steirischen Akteurinnen und Akteuren aus der Landwirtschaft und dem Lebensmittelsektor starten. Unser Ziel ist, in einem Food-Incubator-Hub Innovationen wie neue Produkte, Prozesse und Geschäftsmöglichkeiten zu entwickeln“, so Simon Berner. Der Food-Incubator-Hub soll eine Brutstätte für außergewöhnliche Ideen sein. Simon Berner erklärt: „Wir wollen diese Ideen aber nicht nur sammeln, sondern sie auch verwirklichen. Dazu nutzen wir unser modernes institutseigenes Food Processing Lab, in dem wir uns zukunftsorientierten Wegen der Lebensmittelproduktion widmen.“ Inhaltliche Unterstützung erhält das Forschungsteam der FH JOANNEUM bei der Fallstudie vom „Institute for Systems and Innovation Research“ der Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der Angewandten Forschung. Die Studienergebnisse fließen in das Projekt FAIRCHAIN ein und werden mit den internationalen Projektpartnern ausgetauscht.

Die Forscherinnen und Forscher am Institut Angewandte Produktionswissenschaften haben langjährige Expertise, wenn es um technologische und soziale Innovationen für eine zukunftsfähige Art und Weise der Lebensmittelversorgung und -produktion geht: Das Institut konnte nach dem Projekt Sustainable Protein: Integrierte Insekten-Innovationen spi³ mit FAIRCHAIN erneut ein großes Forschungsprojekt an die FH JOANNEUM holen.

FAIRCHAIN wird im Rahmen des EU-Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020, Innovation Action, Rural Renaissance (RUR06), gefördert und läuft von 2020 bis 2024. Das Projektvolumen beträgt rund acht Millionen Euro. Das Konsortium wird vom französischen Institut national de recherche pour l’agriculture, l’alimentation et l’environnement (INRAE) geleitet und besteht aus 20 europäischen Partnern, davon fünf Universitäten und Forschungseinrichtungen, elf Unternehmen und vier Nichtregierungsorganisationen.